Willst Du wissen, wozu man Maskierflüssigkeit (auch Maskiergummi, Rubbelkrepp oder „masking fluid“ genannt) verwendet? Suchst Du Tipps für die Anwendung? Dann bist Du hier genau richtig 😉
Als Neu-Einsteiger in das Malen mit Aquarellfarben legt man meist gleich mal mit dem Malen los. Im Zuge des Malens stellt man dann häufig fest, dass einige Stellen besser im strahlenden Weiß behalten werden sollten. Was tun? Drumherum malen sieht meist nicht besonders gut und schon gar nicht professionell aus. Mir ist das jedenfalls schon ein paar mal passiert und deshalb habe ich mich nun an die Verwendung von Maskierflüssigkeit herangewagt.
Einsatzgebiet von Maskiergummi
Maskiergummi wird in der Aquarellmalerei verwendet, um die weißen Stellen des Papiers zu schützen. Das heißt man trägt die Flüssigkeit auf jene Bereiche auf, die nicht übermalt werden sollen. Du kannst dann bedenkenlos mit Aquarellfarben über die geschützten Bereiche malen und diese nehmen keine Farbe auf. Soweit zur Theorie und nun ab in die Praxis.
Vorbereitung
- Gleich zu Beginn ist Folgendes extrem wichtig: Die Flasche mit der Maskierflüssigkeit NICHT schütteln! Du erzeugst sonst Bläschen, die kleine Löcher am Papier hinterlassen und dort kann nachher die Farbe eindringen. Maskiergummi verklumpt durch Schütteln viel schneller in der Packung und ist nicht mehr lange haltbar. Also unbedingt verrühren, z.B. mit dem Stiel eines alten Pinsels, einem Stäbchen etc.
- Kühl und dunkel aufbewahren
Ich zeige euch auf dem nächsten Bild meine Grundausstattung. Ich habe mir eine Winsor Newton Maskierflüssigkeit in leichter Tönung gekauft. Einen kleinen Teil davon habe ich in einen leeren Play-Doh-Behälter gegeben und den Verschluss der Winsor Newton Flasche gleich wieder gesäubert, die Flasche gut verschlossen und weggeräumt. Außerdem habe ich in einen weiteren alten Becher Wasser mit etwas Seife bereitgestellt.
Anwendung von Maskierflüssigkeit
Zum Auftragen der Flüssigkeit nehmt lieber niemals eure guten Pinsel. Ich habe beispielsweise einen alten Pinsel meiner Kinder geschnappt. Taucht zunächst den Pinsel in die Seifenflüssigkeit ein, dann bleibt der Maskiergummi nicht so leicht daran haften, die Borsten werden geschützt und die Flüssigkeit verklumpt nicht so schnell am Pinsel. Außerdem bekommt ihr ihn leichter wieder sauber.
Jetzt kann es losgehen. Zunächst also kurz den Pinsel in das Seifenwasser eintauchen, abstreifen und dann in die Maskierflüssigkeit tauchen. Der Maskiergummi bleibt super haften und ihr könnt ihn leicht und dünn auftragen. Nicht ein zweites Mal über den gleichen Bereich streichen (den Fehler habe ich gemacht). Der Maskiergummi trocknet sehr schnell und fängt gleich an, sich ziehend wieder abzulösen. Eine einzige dünne Schicht reicht wirklich völlig aus. Das Auftragen gelingt überraschend leicht. Während der gesamten Anwendung könnt ihr den Pinsel immer wieder in das Seifenwasser eintauchen. Vor allem, wenn ihr das Gefühlt habt, der Pinsel beginnt sich auf dem Blatt „zu ziehen“ und gleitet nicht mehr leicht darüber.
Dünne Striche aufzutragen ist mit dem Pinsel etwas schwierig. Mittlerweile gibt es für diesen Zweck Maskierstifte zu kaufen. Diese haben eine dünne Spitze und den Maskiergummi schon integriert. Nach der Anwendung kann man die Spitze abnehmen und säubern, damit sie nicht verklebt. Für kleine Bereiche oder dünne Striche sind sie hervorragend geeignet. Alternativ kannst du die Maskierflüssigkeit auch mit Federhaltern statt mit Pinsel auftragen.
Das Ganze lässt du kurze Zeit trocknen und schon kannst du mit dem Malen beginnen. Mein Beispiel:
Am Schluss lässt sich der Maskiergummi sehr leicht wegrubbeln, woher vermutlich auch der alternative Name „Rubbelkrepp“ stammt. Ich habe einen Bereich sanft weggezogen, den Gummi zwischen meinen Fingern zusammengeknüllt und damit den weiteren Bereich abgerubbelt. Hat einwandfrei funktioniert und die Maskierflüssigkeit ging rückstandslos weg.
Achtung: Du solltest den Maskiergummi jedenfalls nicht zu lange auf dem Bild lassen. Nach 24 Stunden haftet er deutlich fester an. Lass das Bild auch lieber nicht in der Sonne trocknen, auch das verstärkt die Bindung mit dem Papier.
Fazit
Eine tolle Sache! Ich war von der Handhabung positiv überrascht und werde den Maskiergummi mit Sicherheit noch oft verwenden 🙂 Und wie immer gilt: Übung macht den Meister!