Warum Zeichnen?

Warum sollte wieder mehr gezeichnet werden?

Bilder sind hirnfreundlich

In der Schule lernen wir zunächst einmal Lesen, Schreiben, Rechnen und damit schließlich Unmengen an Zahlen und Fakten. Wo bleibt dabei unsere Kreativität? Wir sind für blitzschnelle, visuelle Wahrnehmungen geschaffen und erfassen etwa 83% aller Eindrücke von außen durch das Sehen, also optisch. Von Paivio wurde die Theorie der Überlegenheit von Bildern entwickelt. Wir merken uns nur rund 10% aus gelesenen Texten, aber etwa 65% der Informationen, die sowohl Texte als auch prägnante Bilder enthalten.

Aktuelle Trends wie Bullet-Journaling, Sketchnotes oder Sketch Diaries (gezeichnete Tagebücher) zeigen, dass wir nach eigenen Zeichnungen, nach Stiften und Papier lechzen. Sogar die allseits totgesagten Flipcharts verlieren ihr verstaubtes Image und sind – bei moderner Anwendung – wieder „in“. Zu viele langweilige Power-Point-Präsentationen mussten wir über uns ergehen lassen, um Flipcharts wieder schätzen zu lernen 😉

Schöne Handschrift, gekonnte Zeichnungen und professionelle Gestaltung vorausgesetzt, sind Flipcharts für pfiffige und fesselnde Präsentationen unschlagbar. Das Um- und Auf sind dabei die gut inszenierten Zeichnungen. Und da sind wir auch schon genau beim Kernpunkt des Problems angelangt: „gekonnte“ Zeichnungen, das Schreckgespenst schlechthin. Jeder Präsentations-Anfänger fürchtet sie. Aber jede noch so kleine gelungene grafische Darstellung stößt im Publikum auf absolute Bewunderung und ein neidvolles „Das würde ich auch gerne können!“

Aus diversen Kursen wurde evident, dass viele Menschen Probleme damit haben, auf einem Notizbuch gerade Linien, gleichmäßige Bögen oder Kreise zu zeichnen. Sketchnote-Bücher boomen, mehr oder weniger mit Anleitungen, wie man beispielsweise Telefonhörer richtig zeichnet, etc. (Nicht falsch verstehen, ich liebe sie auch 😉 Aber trotzdem ist es im Grunde ernüchternd.

Zeichnen ist die Basis für Kreativität und Innovation

Zeichnen trainiert die Wahrnehmung und fördert kreatives Denken. Diese Fähigkeit benötigen wir in vielen Bereichen und ist die Basis für Problemlösung und Innovation. Auf Zeichnen wird jedoch meist in Schulen kein Wert mehr gelegt. Es ist bestenfalls ein Hobby aber keine wesentliche Fähigkeit im Alltag. Eine brotlose Kunst, wie immer betont wird. Wir vergessen dabei, dass es nicht zwangsweise um Kunst geht, sondern um Wahrnehmung, Intuition, Innovation und Kreativität. Viele Erfindungen bzw. Entdeckungen begannen mit einer kleinen Zeichnung.

Dafür benötigen wir kein besonderes Talent, wir können es wie Lesen und Schreiben einfach erlernen. Und wie immer gilt: nur mit Übung wird es besser.

Zeichnen macht Spaß

Wir machen so Vieles mit der linken Gehirnhälfte. Zeichnen ist ein fantastischer Ausgleich dazu, wie Musik hören, Tanzen oder Joggen. Gönnen wir uns jeden Tag kleine kreative Auszeiten. Wichtig dabei ist, es zu genießen, sich darauf zu freuen, ohne Druck und ohne Verpflichtungen. Es geht nicht um Perfektion, es geht um Wahrnehmung, um Achtsamkeit, um Ausprobieren und Spaß haben. Es ist deine persönliche Zeit nur für dich, die dir etwas gibt und nicht nimmt. Sei geduldig mit dir, wenn es nicht gleich funktioniert.

Ziel

Es gibt viele Formen und Arten des Zeichnens und des Gestaltens. Wir lernen es defacto nicht mehr in der Schule und daher fällt es uns oft schwer, den richtigen Einstieg zu finden bzw. überhaupt herauszufinden, was uns liegt. Ich möchte auf meiner Homepage auf die unterschiedlichsten Techniken oder Bereiche eingehen und euch dazu anregen, möglichst Vieles auszuprobieren, herauszufinden, was euch Spaß macht und euch Tipps geben, wie ihr schnell Fortschritte erzielt. Bleibt dran 😉