Kreative Auszeit leichtgemacht
Jaxon Zeichenerklärung

Der Einfluss der Deckkraft auf die Verwendung von Aquarellfarben

Aquarellfarben sind zwar grundsätzlich transparent, wenn man sie mit ausreichend Wasser mischt, jedoch gibt es unterschiedliche Stufen der Transparenz. Manche Farben sind aufgrund ihrer Pigmente deckender als andere. Eine transparente Farbe lässt das Weiß des Papiers durchscheinen, während andere Pigmente dichter sind und dadurch die untere Schicht eben auch stärker abdecken. Zwischen den Herstellern gibt es oft Unterschiede. Wenn man das nicht weiß, dann entstehen beim Malen oft ungewollt „schlammige“ Töne. Es ist also sehr wichtig, die Farben der verwendeten Marke zunächst kennen zu lernen.

Deckkraft oder Transparenz

Aquarellfarben gibt es in den Abstufungen transparent, minimal deckend, halbdeckend und deckend (auch opak genannt), wobei „deckend“ natürlich relativ zu sehen ist. Die Begriffe beschreiben die Lasurfähigkeit der Farben. Die Pigmente von opaken Farben setzen sich auf der Oberfläche des Papiers ab. Das wird problematisch, wenn man die Grundierung mit einer deckenden Farbe macht und mit einer transparenten Farbe darüber arbeitet. Die Grundierung bleibt nicht in den Fasern des Papiers, sondern mischt sich mit der darüber liegenden Farbschicht. Und schon wird aus der wunderschönen Farbe eine schlammiger Ton.

Wird in mehreren Schichten gearbeitet, dann ist es überaus wichtig, transparente Farben zu nehmen. Generell sollte man mit deckenden Aquarellfarben vorsichtig sein und nicht zu viele davon miteinander vermischen. Die oberste Farbschicht kann dann jedoch problemlos mit opaken Farben gemalt werden 😉

Wie findet man die Deckkraft von Farben heraus?

Die meisten Hersteller geben die Lichtbeständigkeit und Transparenz auf der Verpackung an. Die Transparenz wird ziemlich einheitlich in Form eines Quadrates dargestellt. Ein leeres Kästchen bedeutet transparent, ein volles Kästchen heißt deckend – siehe die beiliegende Zeichenerklärung meiner Jaxon-Aquarellfarben.

Jaxon Zeichenerklärung
Jaxon Aquarellfarben – Zeichenerklärung

Es gibt einen sehr einfachen Test, um herauszufinden, welche Farben der Malpalette transparent und welche eher deckend sind. Male mit einem schwarzen Permanent-Marker eine schwarze Linie auf ein Blatt Papier. Trage dann mit jeder deiner Aquarellfarben einen Strich darüber auf. Wenn du die Farbe auf dem schwarzen Strich nicht mehr sehen kannst, wenn sie also dahinter verschwindet, dann ist sie transparent. Wenn du die Farbe über der schwarzen Linie erkennen kannst, dann ist sie opak.

Test Transparenz
Test Transparenz

Der Test zeigt, dass in diesem Fall die Farben Cadmium Scarlet, Raw Sienna und Yellow Ochre eindeutig über der schwarzen Linie erkennbar sind. Wie gesagt ist dies je nach Hersteller verschieden. Die Transparenz ist abhängig von den verwendeten Pigmenten und auch vom Verhältnis der Pigmente zum Bindemittel „Gummi Arabicum“. Das farblose Gummi Arabicum ist wasserlöslich. Die Farbpigmente trocknen mit Hilfe des Bindemittels wasserfest auf, wodurch Lasuren dünn aufeinander gemalt werden können.

Lichtbeständigkeit

Man sagt dazu auch Lichtechtheit „lightfastness“ und diese gibt an, wie beständig eine Farbe bei Lichteinstrahlung ist. Hersteller geben das teilweise mit Plus-Symbolen (+++ für mindestens 100 Jahre unter Museumsbedingungen) oder mit Sternen (beispielsweise ein bis drei Sterne bei Sennelier und Jaxon, fünf Sterne bei Schmincke) an. Die Lichtbeständigkeit hängt hauptsächlich von den verwendeten Pigmenten ab und ist jedenfalls wieder eine Preisfrage. Hier gilt ebenfalls: Höherer Preis = höhere Qualität.

Eine sehr gute weiterführende Erklärung zu „staining – Die Lösbarkeit vom Papier“ und „granulieren“ findet ihr im Blog-Beitrag von Leoni Pfeiffer unter diesem Link: https://blog.leonipfeiffer.de/2019/03/30/eigenschaften-aquarellfarben/

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